Lebenszeichen im Abstiegskampf


Im Auswärtsspiel gegen den Tabellennachbarn SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen gelingt den Kickern des FCE mit 5:2 der lang erhoffte Sieg. Somit gibt der FCE die „rote Laterne“ ab und kann sich um einen Tabellenplatz verbessern.

Die vom langjährigen Trainer H. Rath betreute Mannschaft (Trainer A. Schmidt verweilt im Urlaub) startete in einer defensiveren Grundaufstellung als in den vorangegangenen Partien und hatte die Devise, vor allem im zentralen Mittelfeld die Räume für den Gegner eng zu machen, um ein schnelles Spiel durch die Mitte zu unterbinden.
Vor dem Anstoß musste Trainer Rath Stürmer Ngum wegen einer Knieverletzung durch Tsafack ersetzen – eine gute Entscheidung, denn der quirlige Angreifer bot eine solide, kämpferische Partie. Von Letzteres zeugt ein dickes Veilchen unterm Auge, dass Tsafack im Zweikampf mit dem zwei Köpfe größeren Verteidiger davon trug.
Den besseren Start in das Spiel hatten die Gastgeber. Ihre Angriffe über die Außenspieler setzten die FCE-Abwehr gleich zu Beginn unter Druck. In der 8. Minute konnte einer dieser Angriffe zwar gestoppt, der Ball aber nicht konsequent geklärt werden. In der entstandenen Lücke in der Abwehrreihe konnte dann Jan Wolter ein hohes Zuspiel ohne Gegenwehr verwerten, indem er Torwart Stemmler umkurvte und den Ball ins leere Tor einschob.
Wer von den mitgereisten Gästefans jetzt wieder ein hohes Debakel prognostizierte, sah auf dem Platz aber eine Gästemannschaft, die sofort um den Ausgleich bemüht war. Die beiden Flügelspieler Brüllke und Krüger sorgten mehr und mehr für Gefahr bei den Gastgebern. Zudem war zu erkennen, dass Stürmer Mooh Djike und Spielmacher Wolbaum nur schwer zu stellen sein werden.
In der 20. Minute brachte Krüger eine Flanke zielgenau auf Wolbaum, der seinen Gegenspieler übersprang und den Ball mit einem sehenswerten Kopfball im Dreiangel versenkte.
Das Spiel war fortan wieder offen. Beide Seiten hätte ein Unentschieden nicht aber nicht wirklich geholfen. Dementsprechend hatten beide Abwehrreihen selten eine Verschnaufpause. Die beste Chance für den FCE kurz vor der Pause hatte dann Tsafack, der eine Flanke von Wolbaum auf das Tor köpfte und Torwart Erne den Ball erst im Nachfassen sichern konnte.
Mit dem 1:1-Unentschieden ging es in die Halbzeit.
In den zweiten Spielabschnitt ging der FCE mit den selben Spielern und musste sogleich zwei brenzlige Situationen überstehen. Der Gastgeber konnte den Ball aus Nahdistanz nicht ins Tor befördern. Diese kritische Phase überwand der FCE mit etwas Glück, zeigte dann aber in der Offensive, dass auch Können in der Mannschaft steckt. Allen voran Wolbaum glänzte an diesen Tag mit seinem Ballgefühl. In der 64. Minute war es Wolbaum vorenthalten, den FC auf die Siegerstraße zu schießen. Mit einen flachen, verdeckten Schuss aus 25 Metern ließ er Torwart Erne keine Abwehrchance.
Nur zehn Minuten später war es wieder Wolbaum, der den Vorsprung ausbauen konnte. Nach einer flachen Hereingabe von Tsafack war Wolbaum eine Fußlänge als sein Gegenspieler eher am Ball, und schob den Ball an Erne vorbei ins Tor. (1:3, 74. Minute)
Die Gastgeber zeigten sich jetzt konsterniert über den Verlauf der Partie. Mit hektischen Angriffen versuchte Miersdorf/Zeuthen nochmal dem Spiel eine Wendung zu geben. Diese Bemühungen waren nicht erfolgreich. Erfolgreicher hingegen war das Nachsetzen vom eingewechselten Anders, der einen Mooh Djike Freistoß verwertete, nachdem Torwart Erne wiederholt einen Schuss nicht festhalten konnte. (1:4, 83. Minute)
Der SC spielte die letzten zehn Minuten nur noch mit neun Mann, nachdem erst ein verletzter Spieler nicht mehr ersetzt werden konnte (Wechselkontigent ausgeschöpft) und später ein Verteidiger den Platz nach der gelb-roten Ampelkarte verlassen musste. Diese zahlenmäßige Überlegenheit münzte der FCE auch auf das Spielgeschehen um, und ließ die Gastgeber nicht mehr zu Torchancen kommen. Das der SC dennoch zu 2:4 verkürzen konnte, war einem individuellen Fehler von FC-Torwart Stemmler zu verdanken, der Stürmer Kamga zu spät kommen sah und ihm den Ball auf dem Silbertablett servierte. (2:4 88.Minute)
Gleich im Gegenzug setzte der beste Mann auf dem Platz den Spiel entgültig seinen Stempel auf. Wolbaum ließ gleich drei Gegenspieler im Dribbling aussteigen und mit einem strammen Schuss ins lange Eck markierte er seinen vierten Treffer im Spiel. Danach pfiff Schiedsrichter Archut die Begegnung ab und sorgte für Jubel beim Gästeanhang.

Text: Lukas Szywala
Fotos: Enrico Woldt